VGF-Strategie-Prozess: Unternehmungsstrategie neu ausgerichtet

Vor zwei Jahren hat die VGF einen neuen Strategie-Prozess gestartet. Um eine Unternehmens-Strategie festzulegen, hat das Unternehmen in- und extern Gespräche mit Entscheidungsträgern geführt. Dabei wurde es durch eine externe Beratung unterstützt.

Wir haben das etwas „sperrige“ Thema „Entwicklung einer neuen Unternehmens-Strategie der VGF“ in einer Interview-Form – Fragen und Antworten – zusammengefaßt:

Frage: Warum braucht die VGF eine neue Strategie?

Antwort: Eine Unternehmensstrategie stellt die zentrale Leitlinie für das Handeln des Gesamtunternehmens dar und ist die Basis für die Fokussierung auf die unternehmerisch wichtigen Handlungsfelder. Zwar bieten vorhandene Verträge mit der Stadt eine wichtige Leitlinie, jedoch wird gerade jetzt sicht- und erlebbar, dass sich nicht nur die Mobilität selbst, sondern auch Stadtraum und Gesellschaft wandeln. Hierbei gewinnen Werte wie „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“ größere Bedeutung. Dazu kommen Katalysatoren wie das 9-Euro-Ticket oder – ganz neu – das Deutschland-Ticket, die die VGF in vielen Bereichen vor neue Herausforderungen stellen. Vor diesem Hintergrund muß über die Einführung einer neuen Unternehmensstrategie die langfristig unternehmerische Ausrichtung der VGF überprüft werden, wobei das Kerngeschäft stets im Mittelpunkt zu stehen hat.

Frage: Wie ist die VGF dabei vorgegangen?

Antwort: In der ersten Phase wurde ein Zielbild erarbeitet. Daran wirkten verschiedene „Anspruchsgruppen“, Expert:innen und Entscheider:innen mit. Das Zielbild wurde im März 2022 durch den Aufsichtsrat der VGF verabschiedet. Grob zusammengefasst teilt es sich in vier Schwerpunkte auf:

• Kapazität für klimaneutrale Mobilität erweitern
• Mobilität integriert und klimaverträglich steuern
• Attraktivität weiter erhöhen
• Mobilitätskette sicherstellen

Unter diesen Hauptpunkten können alle Zukunfts- und Innovationsprojekte der VGF verortet werden. Daraufhin konnte zusammen die neue Strategie in der zweiten Phase entwickelt werden. Das Zentrum aller Aktivitäten bildet dabei weiterhin das Kerngeschäft

Frage: Wie sieht die neue Strategie aus?

Antwort: Der Auftrag lautet, mehr Menschen in das System öffentlicher Mobilitätsangebote zu bringen. Nach dem zwar nicht mehr neuen, aber erstaunlich – und erfreulich – aktuellen Unternehmens-Motto und -Slogan „Alle fahren mit.“ Die VGF möchte klimafreundliche Mobilität forcieren und daran mitwirken, dass sich die Menschen in Frankfurt und der Region lückenlos mit dem Verkehrsmittel ihrer Wahl fortbewegen können. Die Mission der VGF lautet: „Wir wollen immer die beste Wahl sein, um in Frankfurt ans Ziel zu kommen und dabei mit unseren Fahrgästen das Klima retten.“

Frage: Was bedeutet das konkret für die VGF?

Antwort: Um Vision und Mission mit Leben zu füllen, ist es vor allem notwendig, das Kerngeschäft ins Zentrum zu rücken und dabei die aktuellen Vertragsverpflichtungen einzuhalten. Gleichzeitig initiiert die VGF strategische Vernetzungen mit den Mobilitätspartner:innen in Frankfurt und der Region, neue Geschäftsfelder werden entwickelt, etablierte Geschäftsfelder betrieben. Die VGF möchte ihre professionelle Beratungskompetenz gegenüber Stadt und für die Weiterentwicklung der Stadtmobilität einbringen.

Frage: Was verändert sich dadurch bei der VGF?

Antwort: Die VGF geht davon aus, dass die neue strategische Ausrichtung mit den erweiterten Rollen zukünftig eine Anpassung der Strukturen erfordert. Davon betroffen sind Prozesse ebenso wie die Neuverortung von Rollen, damit verbundene Qualifizierungen und eine daraus resultierende strategische Personal-Planung. Denn nur wenn man das „Neue“ auch konsequent strukturell integriert, kann eine Umsetzung erfolgreich sein und können Innovationen oder neue Ideen entwickelt werden. Daraus ergeben sich vielfältige Anforderungen und ein ambitionierter Aufgabenumfang für die kommenden Jahre. Die VGF wird einen Transformationsprozess erleben und gleichzeitig weiterhin einen Hochleistungs-ÖPNV anbieten. Die VGF freut sich darauf, diesen Transformationsprozess zu gestalten und für die Fahrgäste ein bestmögliches Angebot zu bieten.